Hintergrund Environmental justice (bzw. Umweltgerechtigkeit) thematisiert die sozial und räumlich ungleiche Verteilung von Umweltbelastungen, wie Luftverschmutzung oder Lärm, und deren Relevanz für Public Health. In Deutschland wird nach wie vor nur wenig über diesen Zusammenhang diskutiert, der jedoch für das Verständnis der sozialen Verteilung von Gesundheit von großer Bedeutung ist. Wichtig ist jetzt v. a. die Erstellung von methodisch gut abgesicherten empirischen Ergebnissen, denn nur auf dieser Grundlage lässt sich der Interventionsbedarf präzise definieren (Daten für Taten). Material und Methoden Systematische Übersichtsarbeiten über den Stand der empirischen Forschung sind bisher kaum vorhanden, sie bilden jedoch die Basis für die notwendige methodische und inhaltliche Weiterentwicklung dieses Forschungsthemas. Zur Erstellung eines systematischen Reviews wurde Primärliteratur systematisch und nach beschriebenen Methoden identifiziert und selektiert. Die ausgewählten Publikationen wurden kritisch bewertet, die relevanten Ergebnisse extrahiert und in Tabellen zusammengefasst. Ergebnisse Hier werden die Ergebnisse dieses systematischen Review vorgestellt, der 29 empirische Studien aus Westeuropa und Nordamerika beinhaltet. Aus inhaltlicher Sicht zeigen die meisten Studien eine erhöhte Belastung durch Luftverschmutzung und Lärm bei den unteren Statusgruppen. Aus methodischer Sicht wird die Aussagekraft der Studien jedoch eingeschränkt durch die Verwendung von sehr verschiedenen und mehr oder weniger adäquaten Studiendesigns und Analyseverfahren. Bewertung Aus dieser Erkenntnis heraus lassen sich hier auch einige Empfehlungen für weitere empirische Analysen ableiten. Ein vergleichbar umfangreicher Überblick über den Stand der empirischen Forschung zum Thema environmental justice ist u. W. im westeuropäischen Raum bisher noch nicht vorgelegt worden.