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Ambrosia Pollen-Konzentrationen in Baden-Württemberg.
Umweltmed. Forsch. Prax. 15, 6-14 (2010)
In welchem Ausmaß stellen die Pollenemissionen vorhandener Ambrosia-Bestände in Baden-Württemberg bereits eine Belastung für die Anrainer-Bevölkerung dar? Zur Beantwortung dieser Frage wurde der Ambrosia-Pollenflug in einem Gebiet mit großen Ambrosia-Beständen (Waghäusel) mit einem Kontrollgebiet mit geringen Ambrosia-Beständen (Ravensburg, Bad Waldsee-Reute) verglichen. Aufgrund der bekannten Kreuzreaktivität zwischen Allergenen aus Ambrosia artemisiifolia und Beifuss-Arten, z.B. Artemisia vulgaris, wurde zusätzlich zur Messung
der Ambrosiapollen-Konzentration auch Beifuss-Pollenflug und Gesamtpollenflug detektiert. Die vergleichende Analyse der Pollendaten, die mittels Burkardfallen erhoben worden waren, zeigt, dass die angenommenen Schwellenkonzentrationen von 3-6 Pollen nur an einzelnen wenigen Tagen erreicht oder überschritten wurden: In den "Kontrollgebieten" Ravensburg und Bad Waldsee-Reute nur im Hitzejahr 2006 und in Waghäusel in allen
Jahren der Messung 2006-2008. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Emissionen aus lokalen Quellen (noch) nicht ausreichen, um allergologisch relevant zu sein. Die gemessenen Pollenkonzentrationen,
der derzeit in Baden-Württemberg vorhandenen Ambrosia-Populationen sind noch nicht so hoch wie in Ungarn oder Frankreich, wo sich die Ambrosie massiv ausgebreitet hat und Pollenkonzentrationen von mehreren Tausend erreicht werden können. Die Untersuchungen zeigen jedoch, dass in der unmittelbaren Nähe größerer Ambrosia-Vorkommen höhere Pollenkonzentrationen erreicht werden können. Luftmassenherkunftsanalysen ergaben, dass die höchsten Ambrosia Pollen-Konzentrationen bei Ferntransport aus Südfrankreich beobachtet
werden. Die Frage, ob die lokale Pollenkonzentration bereits bei langfristiger Einwirkung zu einer Sensibilisierung der unweit der Pflanzenbestände wohnenden Bevölkerung führen kann, lässt sich nicht abschließend
klären, da die Schwellenkonzentration für eine Sensibilisierung nicht wirklich bekannt ist. Hierzu sind weitere Untersuchungen erforderlich. Ebenso liefern die dreijährigen Untersuchungen noch keine belastbaren
Zusammenhänge zwischen meteorologischen Bedingungen und dem Flug von Ambrosia-Pollen, die insbesondere Aussagen über den Transport und Rückschlüsse auf Emissionsquellen erlauben. Hierzu müssen erst weitere Messreihen aus der Pollensaison mehrerer Jahre ausgewertet werden.
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Publikationstyp
Artikel: Journalartikel
Dokumenttyp
Wissenschaftlicher Artikel
Schlagwörter
Ambrosia; Beifuss,;Pollen; Meteorologie; Ferntransport; Sensibilisierung
ISSN (print) / ISBN
1430-8681
Zeitschrift
Umweltmedizin, Hygiene, Arbeitsmedizn
Quellenangaben
Band: 15,
Heft: 1,
Seiten: 6-14
Verlag
Ecomed Medizin
Verlagsort
Landsberg
Nichtpatentliteratur
Publikationen
Begutachtungsstatus
Peer reviewed
Institut(e)
CCG Environmental Dermatology and Allergology (ILBD-KAU)
Institute of Epidemiology (EPI)
Institute of Epidemiology (EPI)