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Vom MONICA-Projekt über KORA zur NAKO-Studie: Vom praktischen Nutzen von Bevölkerungsstudien in der Region Augsburg.

From the MONICA-project via KORA to the NAKO-study: Practical utility of epidemiological studies in Augsburg region.

Gesundheitswesen 78, 84-90 (2016)
DOI PMC
Open Access Green möglich sobald Postprint bei der ZB eingereicht worden ist.
Die auf 10 Jahre angelegte WHO-MONICA-Studie erforschte, welchen Einfluss die Veränderungen der Risikofaktoren und der Therapieverfahren auf die Entwicklung der Herzinfarktraten in Populationen haben. Dazu wurde im Rahmen des Projektes 1984 in der Studienregion Augsburg (Stadt Augsburg und die beiden angrenzenden Landkreise) ein bevölkerungsbasiertes Herzinfarktregister etabliert, das alle Einwohner der Studienregion, die während der Studienlaufzeit einen Herzinfarkt erlitten, kontinuierlich erfasste. Daneben wurden 3 Querschnittsstudien (1984/85, 1989/90 und 1994/95) durchgeführt, die auf Zufallsstichproben aus der Bevölkerung basierten. Die im Rahmen des Projekts erhobenen Daten bestätigten einen kontinuierlichen Rückgang der Herzinfarkt-Neuerkrankungsraten und zeigten, dass der Rückgang der Koronarsterblichkeit auf eine sinkende Herzinfarktinzidenz und ein längeres Überleben nach Infarkt zurückzuführen ist. Bis heute wird das Herzinfarktregister als fester Bestandteil der Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) weitergeführt; darüber hinaus wurde im Rahmen von KORA 1999/2001 eine 4. bevölkerungsbasierte Querschnittsstudie durchgeführt. Die über 18 000 Studienteilnehmer an den Querschnittsstudien werden hinsichtlich bestimmter Endpunkte mittlerweile seit bis zu 30 Jahren nachbeobachtet. Aus der KORA-Studie ist eine große Zahl von Publikationen hervorgegangen, die sich mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ 2 Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen, umweltbezogenen und genetischen Fragestellungen, Versorgungsforschung und vielen anderen Themen befassten. Heutzutage weiß man, dass die Entstehung von chronischen Krankheiten auf ein komplexes Zusammenwirken von sozialen Faktoren, gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, Gesundheitsverhalten, Risikofaktoren und schließlich molekularen Mechanismen zurückzuführen ist. Um diesen Herausforderungen in Deutschland zu begegnen, wurde die bislang größte bundesweite Langzeitstudie, die NAKO (Nationale Kohorte), initiiert. Mit der NAKO-Studie, bei der in den nächsten 10 Jahren 200 000 Personen zwischen 20 und 69 Jahren deutschlandweit – davon 20 000 Personen in der Region Augsburg – untersucht und befragt werden, sollen Volkskrankheiten mit modernen epidemiologischen Methoden näher erforscht werden. Die Ergebnisse der epidemiologischen Langzeitstudien werden dazu beitragen, Volkskrankheiten durch Vorbeugung zu verhindern, sie möglichst früh zu erkennen und sie bestmöglich zu behandeln.
The objective of the WHO-MONICA study was to determine the influence of changing risk factors and treatment options on myocardial infarction rates in populations in a 10-year time period. For this purpose, a population-based myocardial infarction registry was established in 1984 in Augsburg (covering the city of Augsburg and 2 adjacent counties) in order to continuously register all inhabitants of the region who had a myocardial infarction during the study period. In addition, three cross-sectional studies based on random population samples (1984/85, 1989/90 and 1994/95) were carried out. Our data revealed a continuous decrease of myocardial infarction incidence and demonstrated that the decrease of coronary mortality can be ascribed to decreasing myocardial infarction incidence and longer survival after myocardial infarction. Until today the myocardial infarction registry continues to be a permanent part of the Cooperative Health Research in the Region of Augsburg (KORA). Moreover, within the framework of KORA, a fourth population-based cross-sectional study was carried out in 1999/2001. Meanwhile, more than 18 000 study participants have been followed-up for specific endpoints for up to 30 years. A large number of publications, which address cardiovascular diseases, type 2 diabetes mellitus, lung diseases, environmental and genetic questions, health services research and numerous other topics, are based on the KORA study. Today we know that the development of chronic diseases can be ascribed to a complex interaction of social factors, health policy conditions, health behavior, risk factors and molecular mechanisms. To tackle the challenges posed by these multiple factors in Germany, NAKO (Nationale Kohorte), the largest nation-wide long-term study so far, was initiated. Within the framework of the NAKO study, 200 000 persons aged between 20 and 69 years in Germany - thereof 20 000 persons in the region of Augsburg - will be examined and interviewed in the next 10 years, and widespread diseases will be investigated with modern epidemiological methods. The results of these epidemiological long-term studies will contribute to the prevention, early diagnosis and best possible treatment of widespread diseases.
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Publikationstyp Artikel: Journalartikel
Dokumenttyp Review
Korrespondenzautor
Schlagwörter Epidemiology ; Kora ; Monica ; National Cohort ; Widespread Disease
ISSN (print) / ISBN 0941-3790
e-ISSN 1439-4421
Zeitschrift Gesundheitswesen, Das
Quellenangaben Band: 78, Heft: 2, Seiten: 84-90 Artikelnummer: , Supplement: ,
Verlag Thieme
Nichtpatentliteratur Publikationen
Begutachtungsstatus Peer reviewed