PuSH - Publikationsserver des Helmholtz Zentrums München

Maier, W. ; Fairburn, J.* ; Mielck, A.

Regionale Deprivation und Mortalität in Bayern. Entwicklung eines 'Index Multipler Deprivation' auf Gemeindeebene.

Gesundheitswesen 74, 416-425 (2012)
DOI PMC
Open Access Green möglich sobald Postprint bei der ZB eingereicht worden ist.
Einleitung: Deprivationsindizes stellen wertvolle Instrumente zur Analyse regionaler Effekte auf die Gesundheit der Bevölkerung dar. Bei fehlenden sozioökonomischen Individualdaten können diese Indizes auch als Surrogat verwendet werden. Im Vereinigten Königreich sind derartige regionale Deprivationsindizes fester Bestandteil der Public Health - Diskussion, in Deutschland dagegen steht diese Entwicklung erst am Anfang. Unser Ziel war es, auf Grundlage einer etablierten britischen Methode einen kleinräumigen und mehrdimensionalen Index Multipler Deprivation (IMD) für Deutschland zu entwickeln Methodik: Als Modellregion wählten wir das Bundesland Bayern mit seinen n=2 056 Gemeinden. Unter Verwendung soziodemografischer, sozioökonomischer und umweltrelevanter Daten der amtlichen Statistik entwickelten wir hierfür einen Bayerischen Index Multipler Deprivation (BIMD). Um die Eignung dieses Index für epidemiologische Analysen zu prüfen, führten wir anschließend sowohl eine Korrelationsanalyse (Korrelationskoeffizient nach Spearman) als auch eine Poisson-Regression unter Verwendung von Daten zur vorzeitigen Mortalität (Altersgruppe < 65 Jahre) sowie zur Gesamtmortalität (alle Altersgruppen) durch. Ergebnisse: Die Korrelationsanalyse zeigte einen positiven signifikanten Zusammenhang zwischen regionaler Deprivation und Mortalität. Die Poisson-Regression ergab einen klaren Gradienten, d. h. das Mortalitätsrisiko stieg mit zunehmender regionaler Deprivation stufenweise an. Verglichen mit den Gemeinden im Quintil mit der niedrigsten Deprivation war das relative Risiko bei den Gemeinden mit der höchsten Deprivation deutlich größer, sowohl bei der vorzeitigen Mortalität [RR 1,49 (95% KI: 1,42 − 1,57)] als auch der Gesamtmortalität [RR 1,21 (95% KI: 1,18 − 1,25)] Diskussion: Unter Verwendung des neu gebildeten Index konnte am Beispiel Bayerns gezeigt werden, dass höhere regionale Deprivation mit höherer Mortalität assoziiert ist. Dieser Index stellt somit ein neues und potentiell sehr nützliches Werkzeug für gesundheitswissenschaftliche Studien in Deutschland dar.
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Publikationstyp Artikel: Journalartikel
Dokumenttyp Wissenschaftlicher Artikel
Schlagwörter regionale Deprivation; Index Multipler Deprivation; Gemeinde; Mortalität; Bayern
Sprache deutsch
Veröffentlichungsjahr 2012
Prepublished im Jahr 2011
HGF-Berichtsjahr 2011
ISSN (print) / ISBN 0941-3790
e-ISSN 1439-4421
Zeitschrift Gesundheitswesen, Das
Quellenangaben Band: 74, Heft: 7, Seiten: 416-425 Artikelnummer: , Supplement: ,
Verlag Thieme
Begutachtungsstatus Peer reviewed
POF Topic(s) 30202 - Environmental Health
Forschungsfeld(er) Genetics and Epidemiology
PSP-Element(e) G-505300-001
PubMed ID 22020751
Scopus ID 84864285349
Erfassungsdatum 2011-12-31