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Standl, M. ; Schikowski, T.* ; Flexeder, C. ; Harris, C. ; Koletzko, S.* ; Lehmann, I.* ; Bauer, C.-P.* ; von Berg, A.* ; Herberth, G.* ; Schaaf, B.* ; Filipiak-Pittroff, B.* ; Schulz, H. ; Berdel, D* ; Heinrich, J.

Epidemiologie allergischer Erkrankungen in der Kindheit - die Geburtskohorten GINIplus und LISA.

Pädiatr. Allergol. 4, 10-17 (2018)
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Die Prävalenz allergischer Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma und atopi - sches Ekzem (atopische Dermatitis) hat in den letzten Jahrzehnten v. a. in west - lichen Industrienationen stark zugenom - men [21]. In diesem Zusammenhang werden Umwelt- und Lebensstilfaktoren diskutiert, die sich über den gleichen Zeitraum verändert haben und daher, zu - mindest teilweise, für den beobachteten Anstieg verantwortlich sein könnten. Bei der Entstehung allergischer Erkran - kungen wirken genetische Risikovarian - ten, Umwelt- und Lebensstilfaktoren und epigenetische Mechanismen in einem individuell unterschiedlichen Ausmaß zu - sammen. Die Relevanz von Umwelt- und Lebensstilfaktoren für die Entstehung al - lergischer Erkrankungen ist beispielswei - se durch den starken Anstieg von respira - torischen Allergien in der ehemaligen DDR nach der Wiedervereinigung mit Adapta - tion des westlichen Lebensstils Anfang der 1990er Jahre belegt. Inzwischen lässt sich bei Kindern kein Unterschied mehr in der Prävalenz allergischer Erkrankun - gen zwischen Ost- und Westdeutschland beobachten [1]. Generell sind Kinder vom Anstieg allergischer Erkrankungen stärker betroffen als Erwachsene, und häufig ent - stehen allergische Erkrankungen bereits früh in der Kindheit. Die Raten für Spon - tanremissionen variieren nach der Art der allergischen Erkrankung. Geburtskohortenstudien, in welche die teilnehmenden Familien bereits in der Schwangerschaft oder zur Geburt re - krutiert werden, bieten dabei die Mög - lichkeit, die Entstehung allergischer Erkrankungen und deren Verlauf zu be - obachten und im Zusammenhang mit verschiedenen Umwelt- und Lebensstil - faktoren zu analysieren. Diese Lang - zeitstudien ermöglichen es, transiente und persistierende Krankheitsbilder zu unterscheiden und altersgruppenspezi - fisch auszuwerten. Ein weiterer Vorteil ist die prospektive Erfassung der rele - vanten Umwelt- und Lebensstilfaktoren, wodurch sich eine Verzerrung durch eine selektive Erinnerung reduzieren lässt. Es ist allerdings zu berücksich - tigen, dass in Beobachtungsstudien, anders als in Interventionsstudien, die Kausalität nicht immer eindeutig beur - teilt werden kann.
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Publikationstyp Artikel: Journalartikel
Dokumenttyp Wissenschaftlicher Artikel
Korrespondenzautor
ISSN (print) / ISBN 1435-4233
Quellenangaben Band: 4, Heft: , Seiten: 10-17 Artikelnummer: , Supplement: ,
Verlag Wurms
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