Hintergrund Alternative Heilmethoden sind weit verbreitet. Unser Ziel war es, die Häufigkeit der Inanspruchnahme von Homöopathie und Heilpraktikern bei 2-jährigen Kindern zu bestimmen und zu beschreiben, welche Familien dieses Angebot nutzen. Material und Methoden Es handelt sich um eine multizentrische, prospektive Geburtskohortenstudie (LISA) (n=3097). Informationen zu Gesundheitsparametern und Umweltfaktoren wurden von der Geburt bis zum Alter von 2 Jahren durch Fragebögen halbjährlich gesammelt und im Alter von 2 Jahren ausgewertet. Ergebnisse 28% der Kinder wurden im 2. Lebensjahr homöopathisch, 4,5% im vorangegangenen Halbjahr vom Heilpraktiker behandelt. Homöopathie wurde häufiger von älteren, gebildeteren, nichtrauchenden, atopischen Eltern bei Mittelohrentzündung, Ekzem, Atemwegs- und allergischen Erkrankungen eingesetzt, Heilpraktikerbesuche bei Nahrungsmittelallergien und Neurodermitis. Beide Patientengruppen wurden seltener geimpft. Schlussfolgerungen Alternative Heilmethoden und Heilpraktikerkonsultationen spielen bei 2-Jährigen eine wesentliche Rolle in der Gesundheitsversorgung und stehen im Zusammenhang mit einer geringeren Durchimpfung.