Differentiation between ischemic and hemorrhagic strokes – a pilot study with transtemporal investigation of brain parenchyma elasticity using ultrasound shear wave elastography.
Unterscheidung zwischen ischämischen und hämorrhagischen Schlaganfällen mittels Ultraschall-Scherwellen-Elastografie.
Einleitung Die Ultraschall-Scherwellen-Elastografie ist bereits eine im klinischen Alltag etablierte Diagnostik für verschiedene parenchymatöse Organe und wird von den entsprechenden Leitlinien empfohlen. Bislang gibt es jedoch keine relevante Forschung zur Anwendung bei neurologischen Erkrankungen, insbesondere bei Erwachsenen. In der vorliegenden Arbeit wurde daher der Stellenwert zur Differenzierung von ischämischen (IS) und hämorrhagischen Schlaganfällen (HS) und bei intrazerebralen Masseneffekten untersucht.
Material und Methoden Es wurden 50 Patienten mit einem nachgewiesenen HS oder IS in diese prospektive Studie eingeschlossen. Eine 2D-Scherwellen-Elastografie wurde auf der ipsi- und kontralateralen Seite mittels einer modifizierten „acoustic radiation force impulse“ (ARFI)-Technik (ElatPQ-Modus, Philips) durchgeführt. Eine Computertomografie-basierte Läsionsvolumetrie zur Korrelation mit den Elastografiewerten wurde ergänzt.
Ergebnisse Die Elastografiemessungen (EM) zeigten hochsignifikant unterschiedliche Ergebnisse zwischen IS und HS mit jeweiligen Mittelwerten von 1,94 und 5,50 kPa (p < 0,00 001). Die Mittelwerte auf der nicht betroffenen Seite waren dabei nahezu identisch (IS 3,38 (SD = 0,63); HS 3,35 (SD = 0,66); p = 0,91). Mit einer Sensitivität von 98 % und einer Spezifität von 99 % konnte ein Cut-off-Wert von 3,52 kPa für die Differenzierung herausgearbeitet werden. Es zeigte sich außerdem eine signifikante Korrelation zwischen Masseneffekten im Sinne einer Mittellinienverlagerung und den EM auf der kontralateralen Seite (Pearson-Korrelationskoeffizient 0,68; p < 0,0003).
Zusammenfassung Die Ultraschall-Scherwellen-Elastografie erweist sich als verlässliche Methode zur Unterscheidung von IS und HS und zur Erfassung und Nachbeobachtung intrazerebraler Masseneffekte.