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Hautmikrobiom – Wertvoll für Diagnostik und Therapie?
The skin microbiome—useful for diagnosis and therapy?
Hintergrund
Unsere Haut ist ein sehr wichtiges und komplexes Organ des Körpers. Die Mikroorganismen der Haut, das sog. Mikrobiom, stellen einen wichtigen Teil der gesunden Hautbarriere dar und werden von den verschiedensten äußeren und inneren Einflüssen geprägt.
Ziel der ArbeitEs erfolgt eine kurze Darstellung zur Frage, inwieweit das Hautmikrobiom ein diagnostisches oder sogar therapeutisches Ziel im Kontext mit Hauterkrankungen darstellt.
Material und MethodenEs wurde eine Literaturrecherche durchgeführt.
ErgebnisseVerschiedene Krankheiten treten zusammen mit einer Veränderung des Hautmikrobioms auf. Bei Neurodermitis ist eine Korrelation zwischen dem Schweregrad und einer erhöhten Verfügbarkeit von Staphylococcus aureus bekannt, wobei es zu einem Verlust der bakteriellen Diversität auf der Haut kommt. In der Zukunft soll Staphylococcus aureus nicht nur als ein diagnostischer Marker bei Neurodermitis eingesetzt werden, sondern stellt auch als ein prädiktiver Marker für den Therapieerfolg ein vielversprechendes Ziel dar. Die Rolle des Hautmikrobioms bei Psoriasis ist noch nicht tiefgehend erforscht. Allerdings gibt es auch hier Hinweise, dass eine Veränderung des Hautmikrobioms zum Verlauf der Psoriasis beiträgt und es bei den Patienten zu einer Störung in der Immuntoleranz kommt. Im Falle von Akne ist die Beteiligung von Cutibacterium acnes am Krankheitsbild bekannt, allerdings zeigen neueste Erkenntnisse, dass es nicht ausreicht, die Spezies zu benennen, sondern bestimmte Eigenschaft von Cutibacterium-acnes-Stämmen assoziiert sind.
DiskussionNur bei Neurodermitis gibt es bereits etablierte mikrobielle Biomarker. Für andere Krankheiten könnte dies in Zukunft der Fall sein, allerdings müssen sowohl Kombinationen von Mikroorganismen, einzelne Spezies, aber auch Stämme, die sich durch spezifische Eigenschaften auszeichnen, in Betracht gezogen werden.
Background: Our skin is a very important and complex organ of the body. The microorganisms of the skin, the so-called microbiome, represent an important part of the healthy skin barrier and are influenced by various external and internal factors. Aim: The question to what extent the skin microbiome represents a diagnostic or even therapeutic target in the context of skin diseases is discussed. Materials and methods: A literature search was performed. Results: Several diseases are associated with negative alterations of the skin microbiome. In atopic dermatitis, a correlation between severity and increased availability of Staphylococcus aureus is known, with a loss of bacterial diversity on the skin. In the future, S. aureus will not only be used as a diagnostic marker in atopic dermatitis, but also represents a promising target as a predictive marker for therapeutic success. The role of the skin microbiome in psoriasis has not yet been researched in depth. However, there is evidence that dysbiosis of the skin microbiome contributes to the course of psoriasis and that there is a disturbance in immune tolerance in patients. In the case of acne, the involvement of Cutibacterium acnes in the clinical picture is well known; however, recent findings show that it is not sufficient to identify the species, but certain characteristics of C. acnes strains are associated. Conclusion: Microbial biomarkers are currently only established in atopic dermatitis. For other diseases, this might be the case in the future; however combinations of microorganisms, single species and also strains with specific characteristics must be considered.