In Feldversuchen über drei Vegetationsperioden wurde eine neue Methode zur Unkrautbekämpfung in foliengemulchtem Zuckermais erprobt. Das Verfahren basiert auf der homogenen Inkorporation von Atrazin in foliengeeignete Kunststoffe, insbesondere Ethylen-vinylacetat-Copolymere (EVA). Die diffusionskontrollierte Freisetzung des Wirkstoffes erfolgte über einen Zeitraum von 2-4 Wochen. Bei den höher konzentrierten Folienvarianten (0,2 % - 1,0 % Atrazin) waren jedoch bereits zu Versuchsbeginn erhebliche Anteile des Wirkstoffinventars an die Polymeroberfläche migriert, wodurch die Abgabe des Herbizids bei niederschlagsreicher Witterung beschleunigt wurde. Ein Herbizidgehalt der Folien von nominal 0,025 % ≙ 0,18 kg/ha erwies sich gegen Unkräuter und Indikatorpflanzen schon als so wirksam, daß eine weitere Reduzierung der Konzentration möglich erscheint. Die konventionelle Applikation von Atrazin zeigte bei jeweils vergleichbaren Aufwandmengen eine ähnliche starke herbizide Wirkung. Im Versuchsjahr 1985 deutete sich allerdings eine höhere Effektivität der Folienapplikation an. Die Erträge an Maiskolben waren in den einzelnen Versuchsperioden unabhängig von der Art der Herbizidbehandlung sehr einheitlich, jedoch stets signifikant höher als in den ungemulchten Kontrollen. Atrazinrückstände wurden in den Maisproben nicht, jedoch in Bodenproben in Abhängigkeit von den Aufwändmengen im Bereich von 5 μg/kg bis 175 μg/kg gefunden. Die Rückstandsbildung schien bei Applikation der herbiziden Folien im allgemeinen niedriger zu sein.