PuSH - Publication Server of Helmholtz Zentrum München

Lukaschek, K. ; Erazo, N.* ; Ladwig, K.-H.

Der Bahnsuizid als Extremsituation für polizeiliche Einsatzkräfte : Eine qualitative Inhaltsanalyse narrativer Berichte von 127 Betroffenen.

Nervenheilkunde 35, 329-335 (2016)
DOI
Open Access Green as soon as Postprint is submitted to ZB.
Gegenstand und Ziele: Der Bahnsuizideinsatz ist eine Extremsituation, über deren Auswirkung auf die Einsatzkräfte wenig bekannt ist. Material und Methoden: Bei einer Stichprobe von Bundespolizisten mit Bahnsuizideinsätzen wurden Freitextangaben von 127 Teilnehmern nach der Qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Ergebnisse: Besondere Stressfaktoren waren die Auffindesituation/der Zustand der Leiche, Lebensgefahr, Bahnsuizide mit geringer Distanzierungsmöglichkeit sowie die eigene Hilflosigkeit. Zusätzlich erschwerten psychosoziale Belastungen durch Kollegen/Vorgesetzte die Verarbeitung. Einsatznachbetreuung wurde kritisch gesehen. Schlussfolgerungen: Therapieangebote zur Reduzierung besonders persistierende Erinnerungen (Intrusionen) sind dringend notwendig. Schulungen für Führungskräfte zur Mitarbeiterführung, in denen die angemessene Anerkennung der Arbeit betont wird, sind empfehlenswert. Klinische Relevanz: Die Kenntnis individueller Coping-Strategien und vorherrschender Gedankeninhalte hilft Gatekeepern und Therapeuten, ein tieferes Verständnis der Erlebniswelt der Rettungskräfte zu gewinnen und ist ein wichtiger therapeutischer Ansatzpunkt für Verarbeitungskonzepte.
Altmetric
Additional Metrics?
Edit extra informations Login
Publication type Article: Journal article
Document type Scientific Article
Corresponding Author
Keywords Prävention; Bahnsuizid; polizeiliche Einsatzkräfte; Überbelastung
ISSN (print) / ISBN 0722-1541
Journal Nervenheilkunde
Quellenangaben Volume: 35, Issue: 5, Pages: 329-335 Article Number: , Supplement: ,
Publisher Schattauer
Publishing Place Stuttgart
Non-patent literature Publications
Reviewing status Peer reviewed