Europaweit einheitlich geltende Vorschriften für Nahrungsergänzungsmittel sehen vor, dass der Ableitung von einzusetzenden Höchstmengen auch Informationen zum Ernährungsverhalten zugrunde gelegt werden. Daher wurden das Supplementierungsverhalten in Deutschland sowie die Aufnahme von Mikronährstoffen (sowohl aus Supplementen als auch aus traditionellen Lebensmitteln) insbesondere von Personen, die mehrere Supplemente verwenden, genauer untersucht. Im repräsentativen Bundes-Gesundheitssurvey 1998 wurden im Rahmen des Ernährungssurveys insgesamt 4.030 Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren in einem computergestützten persönlichen Interview zu ihrem Ernährungsverhalten befragt, was auch die Anwendung von Vitamin- und/oder Mineralstoffsupplementen beinhaltete. Etwa 43% der Bevölkerung haben angegeben, im Befragungszeitraum von 12 Monaten mindestens einmal zu supplementieren, wobei Frauen generell häufiger ihre Ernährung ergänzen als Männer. Ein relativ geringer Personenanteil verwendet mehrere Supplemente. Dies betrifft am häufigsten Vitamin- plus Multivitaminsupplemente. Von den einzelnen Inhaltsstoffen wird Vitamin C am häufigsten aus mehreren Supplementquellen aufgenommen. Eine Überschreitung der tolerablen Obergrenzen (Tolerable Upper Intake Levels) der betrachteten Mikronährstoffe kam nur selten vor. Die Anwendung von Supplementen ist in Deutschland weit verbreitet. Jedoch wendet nur ein geringer Bevölkerungsanteil täglich mehrere Supplemente an, die den gleichen Mikronährstoff enthalten. Auch bei diesen Personen bleibt die große Mehrheit unterhalb der tolerablen Obergrenzen.