Open Access Gold (Paid Option) | |
Kombinierte Effekte verschiedener Umweltfaktoren auf die Gesundheit: Luftschadstoffe, Temperatur, Grünflächen, Pollen und Lärm.
Combined effects of different environmental factors on health: Air pollution, temperature, green spaces, pollen, and noise.
Umweltfaktoren wirken sich auf Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner von Städten aus. Sie wirken jedoch nicht nur einzeln auf den Menschen, sondern zeigen mögliche synergistische oder antagonistische Effekte. Fragen, die sich daraus ergeben, sind: Wie wirkt eine Kombination von Luftschadstoffen mit anderen Umweltfaktoren auf die Gesundheit? Wie gut sind diese Zusammenhänge belegt? Wie können diese methodisch betrachtet werden? In diesem Beitrag werden zunächst methodische Ansätze zur Untersuchung von Kombinationswirkungen verschiedener Umweltfaktoren beschrieben. Anschließend werden Umweltfaktoren untersucht, die zusammen mit verschiedenen Luftschadstoffen auf die menschliche Gesundheit wirken, wie Außentemperatur, Lärm und Pollen sowie das Vorhandensein von Grünflächen. Körperliche Betätigung und Ernährung werden in Bezug auf die Minderung von gesundheitlichen Luftschadstoffeffekten angesprochen.
Während für die Gesundheitseffekte der einzelnen Umweltstressoren häufig klare Evidenz vorliegt, sind für ihr Zusammenspiel inhaltlich noch nicht alle Fragen konsistent beantwortet. Die (statistischen) Methoden müssen noch weiterentwickelt werden. Das Verhältnis der unterschiedlichen Umweltfaktoren zueinander macht deutlich, dass auch (Interventions‑)Maßnahmen zur Verringerung einzelner Faktoren zusammenhängen. So führt etwa im Verkehr der Umstieg von passivem auf aktiven Transport (z. B. durch sichere Radwege und weitere Maßnahmen) zu weniger Luftschadstoffen, langfristig zu geringeren Erhöhungen der Lufttemperatur und gleichzeitig zu einer Verbesserung der Gesundheit des Einzelnen. Demzufolge liegt in einer sinnvollen Planung der bebauten Umwelt ein großes Potenzial zur Reduktion der Umweltstressoren und zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen.
Environmental factors affect the health and wellbeing of urban residents. However, they do not act individually on humans, but instead show potential synergistic or antagonistic effects. Questions that arise from this are: How does a combination of air pollutants with other environmental factors impact health? How well are these associations evidenced? What methods can we use to look at them? In this article, methodical approaches regarding the effects of a combination of various environmental factors are first described. Environmental factors are then examined, which together with different air pollutants, have an impact on human health such as ambient temperature, noise, and pollen as well as the effect of green spaces. Physical activity and nutrition are addressed regarding the attenuation of health effects from air pollution. While there is often clear evidence of health effects of single environmental stressors, there are still open questions in terms of their interaction. The research methods required for this still need to be further developed. The interrelationship between the different environmental factors make it clear that (intervention) measures for reducing single indicators are also interlinked. Regarding traffic, switching from passive to active transport (e.g., due to safe cycle paths and other measures) leads to less air pollutants, smaller increases in temperature in the long term, and at the same time improved health of the individual. As a result, sensible planning of the built environment has great potential to reduce environmental stressors and improve people's health and wellbeing.