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PuSH - Publication Server of Helmholtz Zentrum München: Die Nutzung von Informationswertanalysen in Entscheidungen über angewandte Forschung. Der Fall des genetischen Screenings auf Hämochromatose in Deutschland.
Die Nutzung von Informationswertanalysen in Entscheidungen über angewandte Forschung. Der Fall des genetischen Screenings auf Hämochromatose in Deutschland.
Angesichts der Vielzahl neuer genetischer Tests sehen sich öffentliche Geldgeber der Forderung gegenüber, in Forschung zu deren Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit zu investieren. Solche Untersuchungen rentieren sich aber nur, wenn die daraus gewonnenen Ergebnisse einen relevanten Einfluss auf die Versorgungspraxis haben. Eine Obergrenze für den Wert zusätzlicher Informationen, die die Entscheidungsgrundlage für die Erstattung einzelner Gentests verbessern würden, ist durch den Erwartungswert perfekter Information (Expected Value of Perfect Information, EVPI) gegeben. Die vorliegende Studie illustriert die Bedeutung des EVPI auf Grundlage einer probabilistischen Kosteneffektivitätsanalyse des Screenings auf hereditäre Hämochromatose bei Männern in Deutschland. Hier ist die Einführung eines Bevölkerungsscreenings bei Schwellenwerten von 50.000 oder 100.000 Euro pro gewonnenem Lebensjahr kaum zu empfehlen, und auch der maximal erreichbare Nutzen weiterer Forschung, die zur Revidierung dieser Entscheidung führen könnte, ist gering: Bei den genannten Schwellenwerten beträgt der EVPI 500.000 beziehungsweise 2,2 Mio. Euro. Eine Analyse des EVPI für einzelne Parameter (-gruppen) zeigt, dass Studien über die Adhärenz zur präventiven Phlebotomie den größten potenziellen Nutzen haben. Der Informationswert hängt auch von methodischen Annahmen zum Zeithorizont der Berechnung ab sowie von Szenarien zur Zahl der betroffenen Patienten und der Wirtschaftlichkeit des Screenings.