Der Anstieg allergischer Erkrankungen wird u. a. mit der adjuvanten Wirkung anthropogener Luftschadstoffe erklärt: (1) Die Interaktion von verkehrsbedingten, partikulären Schwebstäuben und Pollen führt zur Agglomeration von Partikeln auf Allergenträgern und deren Aktivierung, zur Veränderung der Allergenfreisetzung und Generierung von allergenhaltigen Aerosolen sowie zur Adsorption von Pollenproteinen an luftgetragene Partikel. (2) Umweltschadstoffe verstärken die Freisetzung pollenassoziierter Lipidmediatoren (PALMs) mit proinflammatorischer und immunmodulatorischer Wirkung, was zur Verstärkung allergischer Symptome und Chronifizierung beitragen könnte. (3) Luftkontaminanten, wie NO2, Ozon, Nebenstromtabakrauch sowie feine und ultrafeine Partikel, spielen eine wichtige Rolle als Adjuvanzien und Auslöser einer allergischen Erkrankung sowie für deren Aggravation. (4) Polymorphismen in Phase-II-Enzymen des Fremdstoffmetabolismus können die Suszeptibilität gegenüber adjuvanten Effekten anthropogener Luftschadstoffe auf die IgE-vermittelte Immunantwort modulieren. Dies verdeutlicht, wie eng genetische und umweltbezogene Faktoren miteinander verknüpft sind und auf die Manifestation einer allergischen Entzündung Einfluss nehmen.